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EREZ ISRAELI

Pretzelman Begins

30. Oktober 2021 – 22. Januar 2022

Öffnungszeiten 

Di–Sa, 12 Uhr–18 Uhr

ARTIST TALK

Sebastian Preuss, Weltkunst

im Gespräch mit

Erez Israeli

 

20. Januar 2022, 18:00 Uhr

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Wir möchten Sie sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Pretzelman Begins“ von Erez Israeli in unserer Berliner Galerie einladen. Gezeigt werden über 80 Arbeiten verschiedenster Techniken, Genres und Produktionsweisen, die sich zu einer großen, raumgreifenden Installation zusammenfügen und uns auf vielfältige Weise mit dem schwierigen, schuldbeladenen Verhältnis von Deutschen und Juden konfrontieren.

Für seine neue Ausstellung hat Erez Israeli den Pretzelman geschaffen, eine hybride, wandlungsfähige Fantasiefigur und fluide, multifunktionale Projektionsfläche.

Der Pretzelman begegnet uns in Videos, Skulpturen, Zeichnungen, Ölgemälden, Fotografien und Ready Mades. Mal verkörpert er das Böse, mal das Gute. Mal steht er für die Vergangenheit, mal für das Hier und Jetzt. Mal verführt er uns, mal warnt er uns. Mal schockiert er, mal versöhnt er.

Erez Israeli greift lustvoll in die Schublade der Klischees und Vorurteile, die das Verständnis von Deutschen und Juden prägen. Mit Hilfe des Pretzelman wendet er sie ins Gegenteil und richtet sie gegen den Betrachter selbst. Er bringt uns mit drastischen Mitteln dazu, die Dinge anders zu sehen, als es die Konvention und eine ritualisierte, verkrustete Erinnerungskultur für gewöhnlich zulassen. Unschwer zu erkennen, symbolisiert die Bretzel für Israeli das Deutsche an sich. Indem er sie vermenschlicht und zum Leben erweckt, verleiht er dem Symbolhaften etwas Zugängliches und Abstoßendes zugleich. Er und sein Pretzelman führen eine aberwitzige, absurde, provokante Travestie auf, ein buntes, verworrenes Welttheater, bei dem man sich immer wieder die Augen reibt und gehörig schlucken muss.

Erez Israeli wurde 1974 in Beer Sheva, Israel, geboren. Ende der 2000er avancierte er dort zu einem der bekanntesten Künstler der jüngeren Generation. 2015 zog er nach Berlin, wo er sich in mehreren vielbeachteten Ausstellungen mit dem deutsch-jüdischen Verhältnis auseinandersetzte und 2019 mit dem Falkenrot-Preis ausgezeichnet wurde. Seine Arbeiten befinden sich in der Sammlung des Deutschen Bundestags, der Neuen Nationalgalerie/Hamburger Bahnhof Berlin, im Tel Aviv Art Museum und im Israel Museum Jerusalem.

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