D A N I E L J O S E F S O H N
Unseen
12. September – 18. November 2025
Öffnungszeiten
Di. – Sa., 11:00 – 18:00 Uhr
Fasanenstraße 29
10719 Berlin
Part of Berlin Art Week 2025


Für die „Zeit“ war Daniel Josefsohn „der größte und genialste Punk der Fotowelt“, für die „Süddeutsche Zeitung“ ein „Berserker mit der Kamera, der ein Leben auf der Überholspur der Bilderflut-Autobahn führte.“
Bekannt geworden in den frühen 1990ern mit seiner legendären MTV-Kampagne „Miststück“, entwickelte Josefsohn später mit seinen brachial-verstörenden Plakaten für die Berliner Volksbühne und seinen absurd-zärtlichen Fotoserien für „Tempo“, das „Jetzt Magazin“, das „SZ-Magazin“ und das „Zeit Magazin“ eine ganz eigene Bildsprache: Direkt, unmittelbar, hemmungslos, immer als distanzierter Betrachter auf der Lauer, aber gleichzeitig bereit, selbst in die Motive einzugreifen und den Zufall nie allein dem Zufall zu überlassen.
Die tatkräftige Mitwirkung an der visuellen Sinnsuche einer eskapistischen, hedonistischen, verzweifelten und gleichzeitig größenwahnsinnigen Jugend gelang ihm vor allem deshalb so gut, weil er stets Teil von ihr war. Keine Sekunde scheute er davor zurück, sich hemmungslos auf ihre Höhenflüge und Abgründe einzulassen, um sie sich einzig und allein mit der Kamera vom Leib zu halten.
Als Josefsohn 2016 im Alter von 53 Jahren starb, hinterließ er ein fotografisches Werk, das wie ein einziger rauschhafter Streifzug durch die Zeit um die Jahrtausendwende wirkt. Neben ikonografischen Bildern, die im kollektiven Gedächtnis hängengeblieben sind, befinden sich darin auch unzählige bislang unveröffentlichte Aufnahmen. Nachdem sein gesamtes Archiv inzwischen weitestgehend aufgearbeitet wurde, zeigt Crone Berlin zur Berlin Art Week nun erstmals eine Auswahl dieser „Hidden Treasures“. Sie wurden vom langjährigen Leiter des Hauses der Photographie in Hamburg, Ingo Taubhorn, ausgesucht und offenbaren beides: Sowohl Josefsohns einzigartige visuelle Handschrift als auch eine neue Sichtweise auf sein Schaffen.
Werke von Daniel Josefsohn wurden zu seinen Lebzeiten im Hamburger Kunstverein, dem Deutschen Historischen Museum Berlin, den Hamburger Deichtorhallen, dem City Museum Haifa und bei der Ruhrbiennale gezeigt. Sie befinden sich u.a. in der Sammlung Boros, Berlin, im Jüdischen Museum, Berlin, und im Jüdischen Museum, Frankfurt am Main.
